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DIE KIRCHENTELLINSFURTER GEMARKUNG WIRD RÖMISCH

Zur Zeit des römischen Kaisers Vespasian (69-79 n. Chr.) bildete der Rhein die Grenze zwischen dem römischen Weltreich und den freien germanischen Stämmen. Lediglich im Alpenvorland konnte Rom eine Generation zuvor Fuß fassen.
Zinnfiguren69/70 erhoben sich plötzlich die gallischen Bataver gegen die römische Herrschaft. Die Rheinarmee stand unter stärkstem Druck. Vom rechtzeitigen Eintreffen der Verstärkungstruppen aus Österreich hing das Bestehen der Provinz Gallien ab. Dabei wurde deutlich, dass ein Marsch entlang der Donau und dann rheinabwärts doch eine Ecke zu umständlich ist, vor allem wenn man in Eile war. Kaiser Vespasian, der aus seiner Zeit als Kommandeur in Straßburg dieses Problem gut kannte, gab darum kurzerhand den Auftrag, das "Eck" etwas zu begradigen. Die Grenze wurde spätestens 80 auf die Schwäbische Alb vorverlegt.
Ergebnis: weniger Straße, dafür mehr Land. Als Verwaltungszentrum für die neuen Länderein wählte Titus Flavius Vespasianus das von ihm gegründete Arae Flaviae, die Altäre des Flavius, das heutige Rottweil. Kaiser Domitian ließ einen alten Brückenkopf bei Mainz weiter ausbauen, d.h. er eroberte einiges Land in dieser Gegend. Unschön aber wahr, dadurch gewann die Nordostgrenze des römischen Weltreiches erneut einen häßlichen Knick in Südwestdeutschland. Das brauchte allerdings nicht länger zu stören, denn wenn man über viele römische Soldaten am Rhein verfügte, konnte man ohne weiteres die Grenze erneut begradigen. 83 tat man es einfach. Noch in der Zeit des Kaisers Domitian (81 - 98) sorgten Truppen, wahrscheinlich aus Straßburg, dafür, dass nun auch im späteren Kirchentellinsfurt Latein gesprochen wurde. Neue, viel praktischere Grenze, wurde jetzt die Linie Main - Köngen - Donnstetten.

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letztes Update 11.06.2000