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DAS ENDE DER RÖMERHERRSCHAFT

Das schöne Leben im römischen Germanien dauerte gerade mal einhundert Jahre. Die römischen Legionen hatten es sich zum Hobby gemacht, persönliche Kandidaten auf den Thron Caesars zu setzen. Innere Wirren und Bürgerkriege waren die Folge.  Hand in Hand mit dem Untergang der alten römischen Ordnung ging auch die Krise der Wirtschaft. ZinnfigurWahrscheinlich ging die Bevölkerungszahl zurück. Metall wurde kostbar. Das Rückrat der römischen Wirtschaft, die Einsiedlerhof-ähnliche villa rustica, war aus uns leider unbekannten Gründen von schweren Krisen geschüttelt. Das Gespenst der Inflation ging um im Reich. Die Kaiser brauchten Geld und um welches zu beschaffen, fälschte der Staat seine eigenen Münzen. In den eigentlich silbernen Denaren fand sich um 200 nur noch ein kümmerlicher Rest reinen Silbers. Im Norden wurde mit "Limesnotgeld" bezahlt.  Das klassische römische "Sonntags- geschirr", die Terra sigilata, wurde bald nur noch mit minder- wertiger Qualität hergestellt. Oft wurde die Produktion an den uns bekannten Stellen sogar ganz aufgegeben. Das ursprünglich dicht bewaldete Germanien war systematisch abgeholzt worden.  Man hatte kein Holz mehr für das Beheizen der Räume. Verstärkte Hochwasserperioden waren die Folgen der Abholzung.  Erst Jahrhunderte später beherrschte ein dichter Wald wieder das Land. Neue Feinde des Imperium Romanum tauchten im Osten auf. Nach den Parthern folgten die Sassaniden. Truppen des ganzen Reiches, auch aus Germanien, wurden abgezogen, um im Osten zu kämpfen. Die Grenzen im Norden wurden so gefährlich geschwächt. Die Truppenteile kamen zwar aus dem Osten wieder zurück, brachten als besonderes Souvenier jedoch die Pest mit in den Norden. Kein Zweifel, Germanien war reif für den Weltuntergang. In den Jahre von 213 bis etwa 260 sollten ihn die Alamannen übernehmen. Immer wieder durchbrachen sie die Grenze und setzten sich schließlich fest. Irgendwann, um 260 gab Rom auf, zog seine Truppen entgültig zurück und überließ das Land seinem Schicksal.

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(c) 2000 by Andreas Heusel (content) und Christoph Wolter (html)
letztes Update 11.06.2000