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DIE POMPÖSEN GRABBAUTEN DER RÖMER

SäulenMit dem Wunsch, möglichst viele Menschen an den Verstorbenen zu erinnern war auch die Gestaltung der Grabmäler verbunden. Selbstverständlich gab es dabei eine schier unbegrenzte Bandbreite der Arten, vom namenlosen Grab des Bettlers bis hin zu den enormen Gräbern der römischen Kaisern (wie der noch heute in Rom zu besichtigen Engelsburg, dem ehemaligen Mausoleum des Kaisers Hadrian). Es lässt sich allerdings bei den Gräbern der Oberschicht eine Tendenz zur spektakulären Monumentalität ablesen. Dies begann schon bei den Grundstücken, welche die Fläche von ganzen Parks oder kleineren Gutshöfen vereinnahmen konnten. Die Gräber selbst konnten Höhen von einigen zehn Metern erreichen, waren normalerweise reich verziert und zielten immer wieder darauf ab, von vorbeigehenden Passanten beachtet zu werden. Sie ahmten bekannte Motive nach - Grabhügel, Altäre, Tempel - oder  passten sich auf andere Art den üblichen Spielarten an. Bald säumten die größeren Ausfallstraßen der Städte oft über Kilometer hinweg dicht an dicht die verschiedenen Gräber der Oberschicht. Als besondere Ehre aber galt es, sein Grabmal an einer Stelle errichten zu dürfen, welche die Stadt an besonders verdiente Bürger verschenkte.  Immer wieder versuchte man in der römischen Republik, den ausufernden Grabesluxus einzudämmen oder zu steuern - so beklagte sich Cicero in einem Brief an seinen Freund Atticus über eine Sondersteuer, die fällig wurde, wenn ein bestimmter Betrag beim Bau des Grabes überschritten wurde - doch eine gewisse Stagnation im Trend trat erst ein, als Augustus die römische Kaiserzeit einläutete und man es nicht mehr wagen konnte, seine Familie allzu sehr herauszustellen.

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(c) 2000 by Andreas Heusel (content) und Christoph Wolter (html)
letztes Update 11.06.2000