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DAS GRABMAL VON KIRCHENTELLINSFURT

Bei dem Grab handelte es sich um einen sog. Aediculabau, ein Pfeilergrabmal von ursprünglich wahrscheinlich mindestens 15 m Höhe. Der Bau hatte eine Grundfläche von etwa 4 x 4 m. Über einem mehrstufigen Sockel folgte ein größerer Block mit der Inschrift, die neben dem Namen und dem privaten und beruflichen Werdegang des RekonstruktionVerstobenen auch einige andere Informationen enthalten konnte. Der Inschrift folgte, nach einem architektonischen Übergang, das Hauptrelief mit der Abbildung des Verstorbenen. Im Fall von Kirchentellinsfurt war diese Figur, ein Mann in der Toga des römischen Vollbürgers, etwa 3,5 m hoch. Ihm zur Seite stand eine weitere Figur, möglicherweise seine Frau oder ein Kind. Die Tatsache, daß der Erbauer des Grabmals nicht als Statue sondern lediglich als Halbrelief dargestellt wurde, spricht für eine recht späte Auftsellung des Baues, da ab dem 2. Jh. n.Chr. die Darstellungen der Erbauer römischer Gräber immer mehr hinter den Figurenschmuck der Bauwerke zurücktraten Flankiert wurde dieses Relief von Pilastern, die mit einem Weinranken- oder Blätterfries bedeckt waren. Die Seitenflächen des Hauptblockes waren mit mythologischen Gestalten, möglicherweise einem Hercules und einem Attis, bedeckt. Nach einem weiteren Übergang folgte das stark geschwungene Pyramidendach, das mit steinernen Blättern verziert war. Sicherlich war das ganze Bauwerk bekrönt, möglicherweise mit einem großen Pinienzapfen oder mit einer Figur. Wohl sämtliche Flächen waren mit aufwändige Reliefs verziert und bemalt, zahlreiche Figurenbruchstücke zeugen davon. Gesichert sind die Darstellung eines Seetieres (Schlange ?), das Bild einer Jagd und der Kampf einiger schwer bewaffneter Männer.  Bei dem Grabmal standen auch einige rundplastische Figuren, so die beiden Sphingen, zwei Löwen, sowie mindestens zwei weitere Tierdarstellungen, eine davon zeigte den Kampf eines Ebers mit einem weiteren Tier. Der ganze Grabesbereich war sicher auf irgendeine Art vom übrigen Gelände abgegrenzt, möglicherweise durch eine niedere Mauer oder durch einzelne Steine.

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(c) 2000 by Andreas Heusel (content) und Christoph Wolter (html)
letztes Update 11.06.2000